Dass das Ende von 3G nur noch eine Frage der Zeit ist, ist vielen Nutzern bekannt. Bislang blieben die Netzbetreiber jedoch eher vage, wenn es um die Abschaltung von UMTS und HSDPA ging. Nun precht Vodafone vor und macht als erster Anbieter das Aus von 3G offiziell.
Fahrplan für 3G-Abschaltung
Vodafone setzt nun auch auf das ehemalige 3G-Frequenzband 2100, um LTE schneller und besser zu machen. Mit der 3G-Abschaltung ab dem 30. Juni 2021 kommt dazu eine „vierte Fahrspur“ hinzu. Dadurch erhält das Band bereits jetzt 5 MHz mehr und wird im Sommer erneut um 5 MHz erweitert. Insgesamt wird es so mit 20 MHz statt 15 MHz nutzbar.
3G-Abschaltung beschlossene Sache
Seit langem ist bekannt, dass die Netzbetreiber die Abschaltung der 3G-Netze vorbereiten. Bis vor kurzem plante die Telekom damit ab Ende 2020. Mittlerweile scheint der Anbieter von dem Plan jedoch ein wenig abgerückt zu sein und will den Netzstandard noch eine Zeit lang weiternutzen. Allerdings mit einem eingeschränkten Frequenzspektrum. Bei o2 ist die Zeitplanung etwas später angesetzt. Hier könnte es ab Ende 2022 mit UMTS und HSDPA vorbei sein.
Besonders konkret fiel die Terminierung bislang nicht aus. Ein offizielles Datum teilten weder Telekom noch Vodafone und o2 mit. Nun macht Vodafone jedoch ernst und legt einen Termin für die UMTS-Abschaltung fest. Am 30. Juni 2021 soll es soweit sein, heißt es in einem Presse-Statement. Nach diese Termin soll 3G im Vodafone-Netz nicht mehr zur Verfügung stehen. Dann übernehmen LTE und 5G vollständig. Lediglich 2G soll als Backup erhalten bleiben.
Vodafone verabschiedet sich von UMTS
Den Angaben nach erfolgt die Abschaltung schrittweise, indem Vodafone das Frequenzspektrum nach und nach reduziert. Die so frei werdenden Frequenzen werden in Zukunft für LTE verwendet und lediglich umgewidmet. Nachteile im 3G-Bereich soll es dadurch nicht geben, heißt es. Allerdings profitieren LTE-Nutzer von den frei werdenden Kapazitäten, die sie dann bereits nutzen können.
Für Vodafone ist der Schritt logisch, da bereits heute nur noch etwa 5 Prozent des mobilen Datenverkehrs über das UMTS-Netz stattfinden, heißt es. Damit alle Kunden von der Umstellung profitieren, erhalten alle Nutzer im Vodafone-Netz, egal ob direkt oder über einen Reseller, bis zum Stichtag kostenfrei LTE. „Die Zahl der tatsächlich von der 3G-Abschaltung betroffenen Kunden im Vodafone-Netz selbst ist nur noch vergleichsweise gering. Derzeit nutzen weniger als 3 Prozent der Vodafone-Kunden das alte Netz“, erklärt der Netzbetreiber.
2G für SMS und Telefonate bleibt
Kunden, die kein Smartphone nutzen, können auch nach der UMTS-Abschaltung weiterhin auf 2G zugreifen. Zum Beispiel für SMS oder Telefonate. Außerdem tauscht Vodafone alte Simkarten, die noch kein LTE unterstützen, kostenfrei aus. Kunden mit alter Hardware will der Netzbetreiber zudem günstige Angebote für LTE Geräte untertreiben. Wichtige Funktionen wie eCall, das automatische Notrufsystem im Auto, funktionieren weiter über 2G.