Vodafone Kunden droht die nächste Preiserhöhung. Diesmal macht der Anbieter seine Internettarife für Bestandskunden bis zu 10 Prozent teurer. Alle Details zu Vodafone Preiserhöhung 2023 und was Betroffene tun können, lessen Sie hier.
vzbv reicht Klage gegen Vodafone ein
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bereitet eine Sammelklage (in Form einer Abhilfeklage) gegen die Preiserhöhung von Vodafone vor. Ramona Pop, Vorständin beim vzbv, erklärte:
„Der vbzv hält die Preiserhöhungen von Vodafone für unwirksam. Mit der Sammelklage setzen wir uns dafür ein, dass Millionen Vodafone-Kund:innen Geld direkt wiederbekommen können. Fünf Euro Mehrkosten pro Monat sind für viele Menschen viel Geld. Die Sammelklage macht es Verbraucher:innen leicht, sich gegen die Erhöhung zu wehren.“
Betroffene Kunden können sich der Klage anschließen und sich beim Bundesamt für Justiz ins Klageregister eintragen. Das sichert die Ansprüche und verhindert eine Verjährung. Außerdem erhalten Kunden im Erfolgsfall direkt einen Schadensersatz oder eine Rückerstattung. „Anders als bei der Musterfeststellungsklage erübrigt sich für Verbraucher:innen ein erneuter Gang vor Gericht, um Ansprüche geltend zu machen“, so die Verbraucherschützer.
Allerdings ist das Klageregister derzeit noch nicht geöffnet und wird den Angaben nach erst in ein paar Wochen zugänglich. Wer den Zeitpunkt für die Eintragung nicht verpassen möchte, kann sich zum Newsletter des vzbv anmelden und wird informiert, sobald eine Teilnahme an der Sammelklage möglich ist. Weitere Details zur geplanten Sammelklage des vzbv lesen Interessierte auf der Website der Verbraucherschützer.
Das sagt Vodafone zur Preiserhöhung
Nach Veröffentlichung dieses Artikels erreichte uns ein Statement von Vodafone. Pressesprecher Thorsten Georg Höpken erklärte dort:
„[…] Das hier abgebildete Kundenanschreiben ist Teil einer Preisanpassung, die wir bereits im März diesen Jahres angekündigt haben. Zu diesem Zeitpunkt haben wir damit begonnen, erste Kunden über die Maßnahme zu informieren. In den nächsten Monaten folgten dann weitere Wellen. Die Ankündigung der Preiserhöhung wird bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Weitere Preisanpassungen sind derzeit nicht geplant.“
Vodafone Preiserhöhung bei Internettarifen
Bestandskunden von Vodafone erhalten in diesen Tagen erneut Post ihres Anbieters. Dort kündigt Vodafone eine Preiserhöhung für den Internettarif an, die im Dezember 2023 wirksam werden soll. Bereits im Mai 2023 hatte Vodafone die Preise erhöht und viel Kritik auf sich gezogen. Bis zu 5 Euro mehr pro Monat mussten Kunden damals bezahlen.
In der Kundeninformation, die uns zur neuerlichen Preiserhöhung vorliegt, nennt Vodafone den 12. Dezember 2023 als Stichtag. Ab diesem Datum soll sich der Preis für den Festnetz‑Tarif Vodafone CableMax 500/50 des Kunden von 34,99 Euro auf 39,99 Euro pro Monat erhöhen und damit ebenfalls 5 Euro mehr kosen als bisher. Als Grund für die statte Anpassung nennt Vodafone unter anderem „die Erhöhung der Energiepreise für den Betrieb unserer Netze“. Es ist anzunehmen, dass auch andere Tarifkonstellationen eine ähnliche hohe Preisanpassung erfahren.
Sonderkündigung bei Vodafone Preiserhöhung
Betroffene Kunden müssen die Preiserhöhung jedoch nicht hinnehmen. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen räumt der Netzbetreiber Kunden unter Punkt 4.7 ein außerordentliches Kündigungsrecht ein, sollte er die Preise einseitig erhöhen. Eine Ausnahme bilden Anpassungen, die durch „Unionsrecht oder innerstaatlich geltendes Recht vorgeschrieben“ werden. Das ist hier nicht der Fall, daher haben Kunden die Möglichkeit, ihren Vertrag außerhalb der Fristen zu kündigen.
Auf diesen Umstand weist Vodafone auch im uns vorliegenden Schreiben hin. Dort heißt es:
„Sie sind nicht einverstanden? Dann können Sie Ihren Vertrag ohne Kosten und ohne Einhaltung einer Frist – innerhalb von 3 Monaten ab Erhalt dieses Schreibens – außerordentlich kündigen […].“
Diese Kündigung kann zum Beispiel schriftlich an den Kundenservice unter der Adresse Vodafone Deutschland GmbH, Kundenservice, Stichwort „Preisanpassung“, 99116 Erfurt erfolgen. Aber auch online ist die Kündigung über das Kündigungsformular möglich. Wichtig ist hier, dass Kunden angeben, dass es sich um eine Kündigung aufgrund der angekündigten Preisanpassung handelt. Nach deren Eingang beendet Vodafone den Vertrag außerordentlich zum Zeitpunkt der Preiserhöhung. Im vorliegenden Fall ist das der 11. Dezember 2023. Das Recht auf außerordentliche Kündigung zum Vertragsende bleibt unberührt.
Vodafone Preiserhöhung 2023 – Zusammenfassung
- gilt für Internet-, Kabel- und Telefontarife
- Vodafone informiert per Brief oder Email
- Anpassung für Ende 2023
- Preiserhöhung um bis zu 5 Euro pro Monat
- Sonderkündigungsrecht innerhalb von 3 Monaten (bis zum Stichtag der Erhöhung)
- Widerspruch möglich – aber oft nicht zielführend (Mindestvertragslaufzeit beachten)
FAQ zur Vodafone Preiserhöhung 2023
Welche Preiserhöhung nimmt Vodafone vor?
Vodafone passt die Preise vieler Internettarife zum Ende des Jahres an. Betroffene Kunden müssen bis zu 5 Euro mehr pro Monat zahlen.
Kann ich den Vertrag bei einer Preiserhöhung kündigen?
Vodafone räumt betroffenen Kunden ein Sonderkündigungsrecht ein. Dadurch können diese den Vertrag vorfristig beenden und vor der Preiserhöhung aus dem Tarif aussteigen.
Wie kann ich mich gegen eine Vodafone Preiserhöhung wehren?
Betroffene Kunden können in der Regel von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Auch ein Widerspruch gegen die Anpassung ist möglich, hat jedoch ggf. keinen aufschiebenden Charakter. In der Regel können Kunden die Preiserhöhung lediglich akzeptieren oder die außerordentliche Kündigung nutzen. Update: Der vzbv bereitet eine Sammelklage gegen die Preiserhöhung vor. Alle Details dazu weiter oben im Artikel.
Preiserhöhung ohne Kündigung widersprechen?
Betroffene Kunden können der Preiserhöhung alternativ auch widersprechen. Allerdings ist fraglich, ob das einen aufschiebenden Charakter hat. Denn das hängt von der Mindestvertragslaufzeit des Tarifs ab. Ist diese bereits überschritten und der Tarif monatlich kündbar, dürfte Vodafone bei einem Widerspruch einfach von sich aus fristgerecht kündigen. Wer noch in der Mindestvertragslaufzeit liegt hat da bessere Chancen. Allerdings besteht auch hier die Gefahr, dass Vodafone seinerseits die Kündigung zum Laufzeitende vornimmt.
Kunden, die der Preiserhöhung weder widersprechen noch die Kündigung vornehmen möchten, müssen nichts weiter tun. Für sie ändert sich nichts. Lediglich am Umstellungstag der Preis für die gebuchten Tarife. Dieser wird den Angaben nach auf der Rechnung separat ausgewiesen.
Kommentar zur Vodafone Preiserhöhung
Das Jahr 2023 brachte für viele Vodafone-Kunden eine saftige Preiserhöhung mit sich. Doch offenbar ist diese nicht so in Stein gemeißelt wie es den Anschein hat. Denn nicht nur Kunden, sondern auch Verbraucherschützer sehen die Erhöhung um im Schnitt 5 Euro pro Monat als unrechtmäßig an. Wer von der Erhöhung betroffen ist oder in diesem Jahr war, sollte unser neuestes Update lesen und prüfen, ob er sich der Sammelklage der Verbaucherschützer anschließen möchte.
Carmen Kraneis