Neben der Drosselung sind seit einigen Jahren auch sogenannte Datenautomatiken in Handy-Tarifen üblich. Bei diesen werden zusätzliche Datenmengen aufgebucht, sobald das inkludierte Datenvolumen verbraucht wurde. In der Regel verursacht das System Zusatzkosten. Viele Anbieter geben ihren Kunden jedoch die Möglichkeit, die Automatik zu deaktivieren bzw. abzuschalten.
Datenautomatik statt Drosselung
Die Datenautomatik kommt seit einigen Jahren als Alternative zur klassischen Drosselung zum Einsatz. Dabei wird sie ebenfalls erst dann aktiv, sobald das im Tarif enthaltene Datenvolumen verbraucht wurde. Vorreiter in Sachen Datenautomatik war im Sommer 2014 die ehemalige E-Plus-Marke BASE. Zwar war die Kritik am neuen System groß, dennoch zogen nach und nach auch andere Anbieter nach. Darunter Vodafone, o2 und zahlreiche Drillisch-Marken.
Das Konzept der Datenautomatik sieht vor, dass die Surfgeschwindigkeit nach Erreichen der Volumengrenze nicht wie sonst üblich auf wenige Kbit/s gedrosselt wird. Stattdessen werden automatisch kleine Datenpakete aufgebucht, deren Preis bei wenigen Euro liegt. Meist besteht eine Datenautomatik aus drei derartigen Zusatzpaketen. Im Schnitt werden pro Paket 200 bis 300 MB für 2 Euro bis 3 Euro hinzugefügt. Je nach Anbieter und Tarif können sowohl das Datenvolumen als auch die Preise für die Aufbuchung variieren.
Automatik verschwindet aus Tarifen
Mittlerweile ist das Konzept bereits wieder auf dem Rückzug. Zum einen setzen Mobilfunkanbieter wieder verstärkt auf die klassische Drosselung, zum anderen haben weitere Gerichtsurteile zu einer deutlich kundenfreundlicheren Umsetzung geführt. So ist die automatisierte Nachbuchung bei Drillisch beispielsweise auf Wunsch deaktivierbar. o2 setzt bereits seit einiger Zeit auf ein anderes System und hat sich von dieser in den Mobilfunktarifen komplett verabschiedet. Auch Drillisch lässt seinen Kunden die Wahl, wie diese die Automatik nutzen möchten. Aktuell findet sich die Automatik nur bei vielen Drillisch-Marken sowie bei Vodafone.
SpeedGo bei Vodafone
Von den drei Netzbetreibern o2, Telekom und Vodafone nutzt derzeit nur Vodafone eine Datenautomatik, die unter dem Namen SpeedGo läuft. Diese ist in den Vodafone Handytarifen Easy und RED automatischer Tarifbestandteil. In den Young-Tarifen kommt sie ebenfalls zum Einsatz. SpeedGo greift nach Erreichen der Volumengrenze und bucht in den Vodafone Red Tarifen automatisch bis zu dreimal ein zusätzliches Datenvolumen von 250 MB zum Preis von je 3 Euro auf. Dabei informiert Vodafone einmal bei Erreichen von 80 Prozent des Inklusivvolumens und ein weiteres mal bei 100 Prozent per SMS.Vodafone-Kunden können sich bei Eintreffen der 80-Prozent-SMS entscheiden, ob sie SpeedGo nutzen möchten oder nicht. Wer sich dagegen entscheidet, kann auf die SMS mit dem Kennwort „Langsam“ antworten oder die Automatik in der MeinVodafone App deaktivieren. Ist das geschehen, setzt Vodafone die Automatik für den aktuellen Abrechnungsmonat aus und drosselt die Surfgeschwindigkeit nach Erreichen der Volumengrenze auf maximal 32 Kbit/s.
Vodafone SpeedGo deaktivieren
Die Deaktivierung der automatischen Aufbuchung per SMS oder App ist nur temporär für den aktuellen Abrechnungszeitraum. Das heißt, wird die Automatik auch im nächsten Monat nicht gewünscht, muss sie erneut deaktiviert werden.Eine dauerhafte Deaktivierung ist aktuell nicht möglich.
Datenautomatik bei PremiumSIM, sim.de und Co.
Auch bei vielen Drillisch-Marken ist die Datenautomatik im o2-Netz noch immer Tarifbestandteil und oft voreingestellt. Zum Bespiel bei PremiumSIM, winSIM, sim.de und Co. Je nach Anbieter und Tarif werden bis zu dreimal je 200 MB oder 300 MB zum Preis von je 2 Euro zugebucht. In der Regel wird auch bei den Drillisch-Marken nach Erreichen von 80 Prozent und 100 Prozent des Inklusivvolumens per SMS über den aktuellen Stand informiert. Ebenso wird eine Info-SMS zugestellt, sobald eine Aufbuchung vorgenommen wurde. Wurden auch diese drei zusätzlichen Daten-Snacks verbraucht, wird die Datenrate auf GPRS-Niveau mit maximal 16 Kbit/s gedrosselt.
Anders als Vodafone erlauben die Drillisch-Marken die Deaktivierung der Datenautomatik. Zwar ist sie voreingestellt und von Anfang an Bestandteil der Tarife, kann jedoch auf Kundenwunsch abgeschaltet werden. Dazu kann wahlweise die Kundenbetreuung kontaktiert oder eine schriftliche Abbestellung eingeschickt werden. Auch eine Deaktivierung über die jeweilige Servicewelt ist möglich.
FAQ zur Datenautomatik
Was ist eine Datenautomatik?
Bei der Datenautomatik kommt nach Erreichen der Volumengrenze keine klassische Drosselung zum Einsatz. Stattdessen bucht der Anbieter automatisch weitere Datenmengen zu. In der Regel kosten diese zusätzliche Gebühren. Je nach Anbieter kann die Automatik auf Wunsch deaktiviert werden.
Kann ich die Datenautomatik deaktivieren?
Ob die Automatik deaktivierbar ist, hängt vom Anbieter ab. So bieten einige Betreiber wie die Drillisch-Marken die vollständige Deaktivierung an. Zum Beispiel über das persönliche Kundenportal. Bei anderen Anbietern wie Vodafone müssen Nutzer die Deaktivierung jeden Monat aufs neue vornehmen. Deswegen sollten Nutzer vorab prüfen, welche Modalitäten ihr Anbieter anwendet, wenn die Datenautomatik nicht zum Einsatz kommen soll.
Welche Vorteile hat die Datenautomatik?
Dank der automatischen Aufbuchung weiterer Datenmengen können Nutzer immer schnell surfen. Auch nach Erreichen der Volumengrenze. Eine drastische Drosselung auf wenige Kbit/s findet nicht statt. Dafür müssen Nutzer selbst nicht aktiv werden. Allerdings verlangen die Anbieter dafür auch zusätzliche Gebühren.