Nach 21 Jahren hat Vodafone den MMS-Service endgültig eingestellt. Mit dem Dienst ließen sich vor dem Aufkommen von WhatsApp und Co. Videos und Bilder per Kurznachricht verschicken. Gerade die internatsbasierten Konkurrenten haben der MMS mittlerweile jedoch den Rang abgelaufen.
Vodafone stellt MMS ein
Als die MMS im Jahr 2002 bei Vodafone an den Start ging, revolutionierte sie die damalige Handynutzung. Nachdem bislang lediglich Textnachrichten mit bis zu 160 Zeichen verschickt werden konnten, erlaubte es die MMS Kunden, Bilder und Videos sowie später auch längere Texte zu versenden. Nach etwas mehr als 20 Jahren ist nun jedoch Schluss mit der MMS. Vodafone stellte den Dienst zum 17. Januar 2023 endgültig ein.
Wie auch bei späteren Entwicklungsschritten waren zum Start nicht alle Handys dazu in der Lage, um MMS zu verschicken oder zu empfangen. Voraussetzung war jeweils ein MMS-fähiges Handy, welches technisch darauf vorbereitet war, mit den multimedialen Nachrichten umzugehen. Dabei funktionierte eine MMS ähnlich wie eine SMS und wurde anfangs über 2G, später auch 3G und 4G versendet.
Anders als die MMS bleibt die SMS weiterhin erhalten und steht Vodafone-Kunden unverändert zur Verfügung. Die Kurznachricht über das Handynetz feierte zuletzt 30-jähriges Jubiläum.
MMS mit bis zu 300 KB für 39 Cent
Wer ein Bild schicken wollte, musste dieses in die MMS einfügen, den Empfänger auswählen und auf Absenden drücken. Danach wurde das Bild komprimiert und über das zentrale Multimedia Messaging Center geleitet. Von dort wurde es auf das Handy des Empfängers übertragen. Der erhielt oft ein eher unscharfes Bild. Denn MMS durften maximal 300 Kilobyte bzw. knapp 0,3 MB groß sein. Die Bildqualität litt also deutlich, wenn diese als MMS versendet wurden.
Allerdings war die MMS hierzulande schon immer eher ein Nischenprodukt und weniger populär als die SMS. Ihr Stellenwert sank weiter, als die ersten Messenger aufkamen, die statt des Handynetzes das Internet für den Empfang und das Versenden von Nachrichten, Bildern und Videos nutzten. Das war nicht nur billiger und mit einer Internetflat kostenlos möglich (eine MMS kostete in der Regel 39 Cent), sondern erlaubte auch größere Dateien und eine bessere Bild- und Videoqualität.
Vodafone MMS kaum noch Relevanz
Nach 21 Jahren sendet kaum noch jemand MMS, so dass der Dienst keinen Stellenwert mehr bei den Kunden besitzt. Zum Vergleich: Schickten Kunden im Dezember 2012 noch die Rekord-Summe von 13 Millionen SMS, ging die Zahl bis heute um mehr als 96 Prozent zurück. Doch schon 2012 war die Rekordsumme relativ, denn im gleichen Monat gingen auch 1,5 Milliarden SMS über das das Vodafone-Netz.
Die Abschaltung der MMS geht Hand in Hand mit einem Dreijahresprogramm, bei dem Vodafone mindestens 170 sogenannter Altnetz-Typen deaktivieren oder umbauen will. Dabei handelt es sich um 40.000 Altnetz-Elemente, deren Weiterbetrieb wirtschaftlich unattraktiv ist. Das spart den Angaben nach Energie für rund 33.000 Haushalte ein. Bemerken sollen Kunden von den Maßnahmen nichts.
FAQ zur Vodafone MMS
Warum wird die MMS bei Vodafone eingestellt?
Nachdem Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal und Threema populär geworden sind, hat die Anzahl der MMS um mehr als 96 Prozent nachgelassen. Der Dienst hat für deutsche Kunden schlicht keine Relevanz mehr.
Werden Vodafone SMS eingestellt?
Nein, die Abschaltung betrifft nur MMS. SMS bleiben unverändert und sind weiterhin wie gehabt möglich.
Welche Folgen hat die MMS Abschaltung bei Vodafone?
Kunden werden von der Abschaltung nichts bemerken. Da der Dienste kaum noch genutzt wird, sollte es keinerlei Einschränkungen geben.