Wie gut oder schlecht ist das Mobilfunknetz in Deutschland tatsächlich? Auch Chip hat es getestet und zeigt auf, wie das Netz in Deutschland wirklich ist. Dafür wurden nicht nur Testergebnisse in den Städten und Ballungsgebieten gesammelt, sondern auch auf dem Land. Dabei hatte die Telekom erneut die Nase vorn, doch auch Vodafone und o2 schnitten nicht schlecht ab.
Chip Netztest 2019/2020
Nach der ComputerBILD hat auch Chip den diesjährigen Netztest veröffentlich. Dabei kamen die Tester zu einem ähnlichen Ergebnis wie die Kollegen der ComputerBILD. Obwohl es um den LTE-Ausbau in Deutschland nicht schlecht bestellt ist, versorgen die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und o2 vor allem die Städte und Ballungsgebiete mit den schnellen Datenraten. Auf dem Land kommt 4G nach wie vor zu kurz. Allerdings gibt es hier dennoch Verbesserungen. Die meisten bei o2. So habe sich der Netzbetreiber bei der Verfügbarkeit von LTE um 5 Prozentpunkte gesteigert, heißt es.
Die Nase vorn hat allerdings nach wie vor die Telekom. Mit einer Gesamtpunktzahl von 1,3 und der Bewertung „sehr gut“ holte sich der Bonner Anbieter zum zehnten mal in Folge den Gesamtsieg. Punkten konnte der Netzbetreiber vor allem mit den Surfgeschwindigkeiten und der Verfügbarkeit auf dem Land. Im Schnitt surfen Kunden hier mit 72 Mbit/s. Zum Vergleich: Vodafone bringt es auf 60 Mbit/s. In Sachen Telefonie sind Vodafone und Telekom gleichauf.
Wer hat das beste Netz in Deutschland?
Platz zwei geht mit einer Gesamtnote von 1,5 und einem knappen „sehr gut“ an Vodafone. Damit konnte der Netzbetreiber das Ergebnis des Vorjahres exakt halten. Punktabzug gab es vor allem für die Verfügbarkeit von LTE, die bei der Telekom um mehrere Prozentpunkte besser ausfiel. In Sachen Telefonie zog Vodafone jedoch mit der Telekom gleich. Wer häufig in den ICEs der deutschen Bahn telefoniert, kommt mit Vodafone derzeit besser weg als mit der Telekom.
Auch o2 muss sich vor den Wettbewerbern nicht verstecken und fuhr mit der Gesamtnote 2,3 ein solides „gut“ ein. Den Münchner Anbieter hat vor allem die mangelnde Netzverfügbarkeit außerhalb der Ballungszentren Punkte gekostet. Während das Netz in den Städten oft nahezu gleichauf mit denen der Konkurrenz ist, zeigen sich auf dem flachen Land häufig Versorgungslücken. Das wirkt sich auch auf die Telefonie aus, die in den Städten deutlich stabiler ausfällt als in den ländlichen Regionen oder Autobahnen.
Wer hat die meisten Funklöcher?
Anhand einer Crowdsourcing-Analyse und weiteren Erhebungen hat sich Chip auch auf die Suche nach Funklöchern gemacht. Fast 6.000 gibt es von ihnen, verteilt über das Bundesgebiet. Dazu schreibt das Magazin:
Der Anteil an diesen Bermuda-Dreiecken beträgt insgesamt unter einem Prozent. Klingt nach wenig, aber im O2-Netz zählen wir 2.600 solcher Funkloch-Flächen. Für Vodafone finden wir 1.932 und für die Telekom 1.448. Die öffentliche Gefühlslage ist also gar nicht so verkehrt.
Positives gibt es jedoch für Bahnreisende zu berichten. Denn im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Netze hier deutlich verbessert. Zwar reichen die deutschen Ergebnisse noch lange nicht an die der Schweizer Bundesbahn heran, aber man sehe Licht am Ende des Tunnels, meint Chip. Dennoch bleibt die Versorgung entlang der Bahnstrecken vorerst eine Baustelle.
Alle Ergebnisse sowie weitere Details zum Netztest gibt es auf der Homepage des Magazins zum nachlesen.