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WhatsApp-Virus „Ute Lehr“ – Ist der Kettenbrief wirklich gefährlich?

Photo by Christian Wiediger on Unsplash

In den letzten Tagen kehrte eine alte Bekannte im Messenger WhatsApp zurück. Ein Kettenbrief, in dem Nutzer andere vor einem angeblichen Virus mit dem Namen „Ute Lehr“ warnen, macht wieder die Runde. Dabei ist Ute eigentlich harmlos und wird nur vorgeschoben, damit sich der Kettenbrief schnell weiterverbreitet.

WhatsApp-Virus „Ute Lehr“

Bereits seit einigen Jahren macht der Kettenbrief „Ute Lehr“ bei WhatsApp die Runde. Nach Monaten ohne Weiterleitung erlebt die Rundmail immer wieder eine Neubelebung und tritt verstärkt auf. Derzeit ist das wieder der Fall und viele Nutzer teilen den vermeintlichen Virus mit ihren Freunden. Dabei ist der Gedanke dahinter meist gut gemeint. Oft wollen unwissende Nutzer lediglich ihre Kontakte vor Schaden bewahren.

Dennoch ist der „Ute Lehr“-Virus vor allem eins: Nervig. Denn wie immer ist an der vermeintlichen Gefahr nichts wahres dran. In der Regel lautet der Wortlaut der Nachricht so oder so ähnlich:

Sag mal bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt „Ute Lehr“ nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über whatsapp) der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich Daten runter, wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Leute frisst! Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute morgen auch von EUROP1 und SAT1 bestätigt worden! Weiterleiten!

Das ist natürlich Quatsch. Technisch ist es gar nicht möglich, einen Virus allein durch das Einspeichern einer Nummern zu verbreiten. Entsprechend geht weder von der Nummer, noch von dem Kontakt eine Gefahr aus. Auch wenn ein anderer WhatsApp-Nutzer diesen in seiner Kontaktliste speichert, verbreitet er keinerlei Schadsoftware an seine Kontakte. Die postulierte „Zerstörung der Festplatte“ ist Unsinn und technisch ebenfalls nicht möglich. Auch ein Anruf einer fremden Nummer führt nicht dazu, dass dem eigenen oder einem anderen Smartphone ein Schaden zugefügt wird.

Keine Gefahr durch WhatsApp-Virus

Selbstverständlich haben auch keine etablierten Medienkanäle wie Sat.1 vor dem Virus gewarnt. Warum auch, es gibt ja gar keinen Virus. Die Nennung der bekannten Namen soll lediglich seriöser wirken sowie den Druck und damit die Weiterleitungsrate erhöhen. „Ute Lehr“ ist zudem nicht der einzige Name, mit dem die Nachricht in Umlauf ist. Weitere bereits verwendete Namen sind beispielsweise Fabrizio Brambilla, Hannes Bochtler, Tobias Mathi, Ute Christoff oder Anouk Theiler.

Dennoch können derartige Nachrichten gefährlich sein – zum Beispiel, wenn sich ein Link oder ein Anhang in den Texten befindet. Diese sollten Nutzer natürlich weder anklicken noch downloaden. Hinter solchen Dateien kann sich tatsächlich Schadsoftware verbergen. Im vorliegenden Fall ist das jedoch nicht der Fall.

Wer eine solche Nachricht erhält, sollte diese schnellstmöglich löschen und auf keinen Fall an andere Kontakte weiterleiten. Auch wenn von den Nachrichten keine Gefahr ausgeht, unterbricht man so das Schneeballsystem, welches zu einer Weiterverbreitung führt. Zudem sollte der Absender darüber aufgeklärt werden, dass er einem Schwindel aufgesessen ist. Zum Beispiel, in dem ihm der Link zu diesem Artikel gesendet wird.

FAQ zum WhatsApp-Virus

Was ist der "Ute-Lehr"-Virus?

Dabei handelt es sich nicht um einen klassischen Virus, sondern um einen Kettenbrief, der von Nutzern von WhatsApp über den Messenger verteilt wird. Dabei erhalten diese eine Nachricht, dass sie einen bestimmten Kontakt nicht annehmen sollen, da es sich um einen Virus handle. Um möglichst viele Menschen zu warnen, soll die Nachricht an die eigenen Kontakte weitergeleitet werden. Auf diese Weise verbreitet sich der Kettenbrief. Das kann gefährlich werden, wenn der Kettenbrief Links zu dubiosen Seiten enthält. 

Was ist der Sinn des Kettenbriefs?

Grundsätzlicher Sinn des Fakes ist die schnelle Weiterverbreitung des Kettenbriefs. Solange dieser keine dubiosen Links oder ähnliches enthält ist er nicht gefährlich. Allerdings nervig und unnötig. 

Wie schütze ich mich vor dem WhatsApp-Kettenbrief?

Wenn einem ein Kontakt den Kettenbrief zuschickt, kann man wenig dagegen tun. Allerdings sollte man ihn selbst nicht weiterverbreiten, am besten sofort löschen und auf keinen Fall auf etwaige Links oder ähnliches klicken. 

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